Runner’s Screen – Individuelle Diagnostik für Prävention, Rehabilitation und Athletiktraining

 

Lau­fen stellt hohe Anfor­de­run­gen an den Kör­per – und Ver­let­zun­gen sind dabei keine Sel­ten­heit. Lauf­ver­let­zun­gen sind häu­fig die Folge wie­der­hol­ter klei­ner Belas­tun­gen, die bei Trai­nings­feh­lern wie zu schnel­lem Stei­gern von Lauf­vo­lu­men oder Inten­si­tät auf­tre­ten kön­nen und die Belast­bar­keit des Kör­pers über­schrei­ten. Stu­dien zei­gen, dass 70–80 % der Lauf­ver­let­zun­gen Über­las­tungs­ver­let­zun­gen sind, haupt­säch­lich an Knie, Fuß und Unter­schen­kel (Kakou­ris et al., 2020). Zu den häu­figs­ten Über­las­tungs­ver­let­zun­gen zäh­len Patell­ofe­mo­ra­les Schmerz­syn­drom, Achil­les­seh­nen­be­schwer­den und Plant­ar­fas­zii­tis (Lopes et al., 2012). Diese Ver­let­zun­gen ent­ste­hen meist auf­grund unzu­rei­chen­der Rege­ne­ra­tion, inad­äqua­ter Trai­nings­steue­rung oder bio­me­cha­ni­scher Pro­bleme, die dau­er­haft hohe Belas­tun­gen her­vor­ru­fen und letzt­lich die Gewe­be­to­le­ranz über­stei­gen (Cor­reia et al., 2024). Unter der Berück­sich­ti­gung die­ser Infor­ma­tion ergibt sich der fol­gende Auf­bau unse­res Runner’s Screen:

Um der Indi­vi­dua­li­tät der Situa­tio­nen unse­rer Athlet:innen gerecht zu wer­den und eine abge­stimmte Dia­gnos­tik sicher­zu­stel­len, begin­nen wir mit einem Fra­ge­bo­gen. In die­sem erfas­sen wir deine aktu­elle Trai­nings­be­las­tung, frü­here Ver­let­zun­gen sowie deine sport­li­chen Ziele, auf die du der­zeit hin­ar­bei­test. Diese Infor­ma­tio­nen ermög­li­chen es uns, den spe­zi­fi­schen Kon­text dei­ner sport­li­chen Situa­tion zu ver­ste­hen und kön­nen die erho­be­nen Test­ergeb­nisse bes­ser ein­ord­nen. Aus die­ser Per­spek­tive sind wir in der Lage, maß­ge­schnei­derte Emp­feh­lun­gen für dein Trai­ning oder deine Reha­bi­li­ta­tion aus­zu­spre­chen und die Dia­gnos­tik gezielt auf deine Bedürf­nisse abzu­stim­men. Je nach den Ergeb­nis­sen des Fra­ge­bo­gens bekommt Runner’s Screen eine unter­schied­li­che Gewich­tung und fokus­siert sich auf einen ande­ren Schwer­punkt:

1. Ermittlung von Baseline-Werten für gesunde Läufer:innen

 

Durch stan­dar­di­sierte Tests doku­men­tie­ren wir indi­vi­du­elle Base­line-Werte, die den aktu­el­len Stand dei­ner ath­le­ti­schen Fähig­kei­ten und Belast­bar­keit prä­zise erfas­sen. Diese Werte bil­den die Grund­lage für objek­tive Ziel­grö­ßen im Falle einer spä­te­ren Ver­let­zung und unter­stüt­zen eine sichere und effek­tive Reha­bi­li­ta­tion (Zach­ris­son et al., 2020).

Auf dem Bildschirm eines Laptops wird ein Diagramm angezeigt. Der Laptop steht auf einem Tisch in der Nähe eines Fensters mit Blick auf eine Wiese im Freien.

2. Identifikation relevanter Defizite nach vorangegangenen Verletzungen

 

Es kann durch­aus sein, dass Defi­zite nach Ver­let­zun­gen bestehen blei­ben und lang­fris­tig das Risiko erneu­ter Beschwer­den erhö­hen. Der Runner’s Screen kann diese Defi­zite auf­de­cken und ermög­licht eine gezielte Nach­steue­rung des Trai­nings oder der Reha­bi­li­ta­tion, um die Belast­bar­keit nach­hal­tig wie­der­her­zu­stel­len (Kakou­ris et al., 2020; Lopes et al., 2012).

3. Steuerung der Rehabilitation und des Athletiktrainings

 

Bei einer aku­ten Ver­let­zung lie­fert der Runner’s Screen prä­zise Mess­werte, um den Reha­bi­li­ta­ti­ons­pro­zess indi­vi­du­ell zu gestal­ten. So las­sen sich Fort­schritte objek­tiv ver­fol­gen und das Trai­ning gezielt auf die Belast­bar­keit anpas­sen. Dar­über hin­aus dient die Dia­gnos­tik zur lang­fris­ti­gen Steue­rung des Ath­le­tik­trai­nings, um die Lauf­öko­no­mie und struk­tu­relle Belast­bar­keit gezielt zu ver­bes­sern (Beat­tie et al., 2016; Bla­grove et al., 2018).

Welche Tests umfasst der Runner’s Screen?

Sprungtests (Reaktivkraft und Belastbarkeit)

 

Diese Tests erfas­sen die Reak­tiv­kraft sowie die Belast­bar­keit der Mus­ku­la­tur und Seh­nen. Sie lie­fern ent­schei­dende Infor­ma­tio­nen über die Fähig­keit des Kör­pers, wie­der­holte Belas­tun­gen beim Lau­fen zu tole­rie­ren und explo­siv auf Belas­tun­gen zu reagie­ren. Beson­ders rele­vant sind diese Tests zur Prä­ven­tion und Reha­bi­li­ta­tion häu­fi­ger Lauf­ver­let­zun­gen wie Achil­les­seh­nen­rei­zun­gen, Patell­ofe­mo­ra­lem Schmerz­syn­drom oder Plant­ar­fas­zii­tis. Neben der rei­nen Ver­let­zungs­prä­ven­tion bie­ten Sprung­tests auch eine wich­tige Grund­lage zur Opti­mie­rung der Lauf­leis­tung, indem sie spe­zi­fi­sche Schwach­stel­len und Poten­ziale auf­zei­gen. Durch regel­mä­ßige Durch­füh­rung der Tests kön­nen Fort­schritte im Bereich der Schnell­kraft und der mus­ku­lä­ren Ermü­dungs­re­sis­tenz objek­tiv gemes­sen  wer­den, was die lang­fris­tige Pla­nung und Steue­rung des Ath­le­tik­trai­nings effek­tiv unter­stützt (Nik­sic et al., 2019; Lopes et al., 2012).

Isometrische Krafttests (Maximalkraft und Stabilität)

 

Die iso­me­tri­schen Kraft­tests geben Auf­schluss über Maxi­mal­kraft und Sta­bi­li­tät, ins­be­son­dere nach Ver­let­zun­gen am Knie- oder Sprung­ge­lenk. Sie stel­len sicher, dass  Gelenke und Mus­keln die not­wen­dige Kraft für das Lau­fen wie­der voll­stän­dig erlangt haben  und gewähr­leis­ten eine sichere Rück­kehr zum Sport. Neben der rei­nen Kraft­mes­sung  ermög­li­chen diese Tests auch die Beur­tei­lung von mus­ku­lä­ren Dys­ba­lan­cen zwi­schen den  Kör­per­sei­ten, was beson­ders wich­tig bei der Prä­ven­tion erneu­ter Ver­let­zun­gen ist.  Iso­me­tri­sche Tests hel­fen dabei, spe­zi­fi­sche Kraft­de­fi­zite und funk­tio­nelle Ein­schrän­kun­gen zu erken­nen, wel­che häu­fig unbe­merkt blei­ben und lang­fris­tig zu erneu­ten Beschwer­den  füh­ren kön­nen. Somit sind sie nicht nur für die Reha­bi­li­ta­tion ent­schei­dend, son­dern auch  für die lang­fris­tige Trai­nings­steue­rung, um gezielt an der Maxi­mal­kraft und Sta­bi­li­tät zu  arbei­ten und dadurch die sport­li­che Leis­tung nach­hal­tig zu ver­bes­sern (Bla­grove et al.,  2018).

Beweglichkeitstests (Mobilität und Laufökonomie)

 

Der Weight Bea­ring Lunge Test misst die Sprung­ge­lenks­be­weg­lich­keit, die ent­schei­dend für eine effi­zi­ente Lauf­tech­nik und Reduk­tion des Ver­let­zungs­ri­si­kos ist, ins­be­son­dere für Achil­les­seh­nen­be­schwer­den und Plant­ar­fas­zii­tis (Cor­reia et al., 2024).

Fazit

 

Der Runner’s Screen bie­tet Läufer:innen objek­tive, wis­sen­schaft­lich fun­dierte und zuver­läs­sige Mess­werte, um den eige­nen kör­per­li­chen Zustand bes­ser zu ver­ste­hen,  Ver­let­zun­gen gezielt zu reha­bi­li­tie­ren und das Ath­le­tik­trai­ning nach­hal­tig zu gestal­ten – ohne über­trie­bene Ver­spre­chun­gen zu machen. Er ist ein wert­vol­les Instru­ment zur lang­fris­ti­gen Siche­rung der Lauf­ge­sund­heit und Opti­mie­rung der indi­vi­du­el­len Leis­tungs­fä­hig­keit. Dabei ist uns bewusst, dass kein Ren­nen im Kraft­raum gewon­nen wird und die ent­schei­den­den ath­le­ti­schen Fähig­kei­ten nicht hier trai­niert wer­den. Aller­dings bleibt auch kaum jemand, der dem Lauf­sport ver­fal­len ist, dau­er­haft von klei­ne­ren oder grö­ße­ren Ver­let­zun­gen ver­schont. Und in die­sem Fall, möch­ten wir euch best­mög­lich auf eurem Weg zurück in Trai­ning beglei­ten.

Interesse am Runner’s Screen?

 

Wenn du Inter­esse am Runner’s Screen hast oder wei­tere Infor­ma­tio­nen möch­test, kon­tak­tiere uns gerne unter [E‑Mail-Adresse ein­fü­gen] oder tele­fo­nisch unter [Tele­fon­num­mer ein­fü­gen]. Wir freuen uns dar­auf!

Literaturverzeichnis

 

  • Kakou­ris et al. (2020). A sys­te­ma­tic review of run­ning-rela­ted mus­cu­los­ke­le­tal inju­ries in run­ners. Jour­nal of Sport and Health Sci­ence, 10, 513–522.
  • Lopes et al. (2012). What are the main run­ning-rela­ted mus­cu­los­ke­le­tal inju­ries? A sys­te­ma­tic review. Sports Medi­cine, 42(10), 891–905.
  • Beat­tie et al. (2016). The Effect of Strength Trai­ning on Per­for­mance Indi­ca­tors in Distance Run­ners.
  • Bla­grove et al. (2018). Effects of Strength Trai­ning on Middle- and Long-Distance Run­ning Per­for­mance.
  • Cor­reia et al. (2024). Risk fac­tors for run­ning-rela­ted inju­ries: An umbrella sys­te­ma­tic review. Jour­nal of Sport and Health Sci­ence, 13, 793–804.
  • Kakou­ris et al. (2020). A sys­te­ma­tic review of run­ning-rela­ted mus­cu­los­ke­le­tal inju­ries in run­ners.
  • Lopes et al. (2012). What are the main run­ning-rela­ted mus­cu­los­ke­le­tal inju­ries? A sys­te­ma­tic review.
  • Nik­sic et al. (2019). Rela­ti­onship Bet­ween Sin­gle Leg Reac­tive Strength Index and Ove­r­use Inju­ries in Col­le­giate Middle-Distance and Distance Run­ners.
  • Zach­ris­son et al. (2020). Ath­lete avai­la­bi­lity and inci­dence of ove­r­use inju­ries over an ath­le­tics sea­son in a cohort of elite Swe­dish ath­le­tics ath­le­tes.