Drei Kinder lächeln draußen im Sonnenlicht.

Eingewöhnung

Ein­ge­wöh­nungs­kon­zept für Kin­der unter 3 Jah­ren.

In den Krip­pen der Ein­rich­tun­gen der asc- Kin­der­be­treu­ungs gGmbH legen wir gro­ßen Wert auf die behut­same Ein­ge­wöh­nung der uns anver­trau­ten Kin­der und beru­fen uns dabei auf die Erkennt­nisse der Bin­dungs­theo­rie. Wir rich­ten uns wäh­rend der Ein­ge­wöh­nungs­zeit nach das „Ber­li­ner Ein­ge­wöh­nungs­mo­dell“ und bezie­hen die Päd­ago­gik von Emmi Pik­ler in unsere Arbeit mit ein. Die Ein­ge­wöh­nung ist grund­le­gend, um nach­tei­lige Fol­gen in der Ent­wick­lung der Kin­der zu ver­mei­den, sowie eine Bin­dung an die Erzieher*innen zu ermög­li­chen, jedoch ohne die Bin­dung an die Eltern zu beein­träch­ti­gen. Die Kita ist für das Kind ein völ­lig neues Umfeld mit unbe­kann­ten Erwach­se­nen, frem­den Kin­dern und neuen Räu­men. Ohne die Anwe­sen­heit einer ver­trau­ten Per­son wäre es hier über­for­dert. Dies ver­deut­licht die Bedeut­sam­keit der Ein­ge­wöh­nungs­zeit, in der jedes Kind die Bezie­hung zur Erzieher*in auf­baut. Das Kind braucht das Gefühl der Sicher­heit in der neuen Umge­bung. Nur wenn die Eltern, ihr Ver­trauen in die Erzieher*innen vor­le­ben, kann ihr Kind Ver­trauen auf­bauen und fes­ti­gen.

Für die Ein­ge­wöh­nung von neuen Kin­dern in der Kin­der­krippe gibt es eine päd­ago­gi­sche Leit­li­nie, die wir auf Basis der Arbeit in unse­ren Fach­grup­pen (Refe­rat Krip­pen­päd­ago­gik und Refe­rat Kin­der­gar­ten­päd­ago­gik) ent­wi­ckelt haben.

Nach Ver­trags­ab­schluss fin­det in der Kita ein Kenn­lern- und Bera­tungs­ge­spräch statt. Des Wei­te­ren wer­den die Eltern vor dem Start des neuen Kita­jah­res zum Kenn­ler­nel­tern­abend ein­ge­la­den. An die­sem Abend wird das Ein­ge­wöh­nungs­kon­zept erklärt und Unter­la­gen für die ers­ten Tage in unse­rer Kita ver­teilt. Dar­über hin­aus haben die Eltern die Mög­lich­keit die Kita im Rah­men eines Schnup­per­ta­ges zu besu­chen. Etwa zwei Wochen vor Ein­ge­wöh­nungs­be­ginn wird in einem Auf­nah­me­ge­spräch der aktu­elle Ist-Zustand des Kin­des und der Fami­lie bespro­chen.

„Lasst mir Zeit!“ (Emmi Pik­ler)

Die Dauer der Ein­ge­wöh­nung (3/4‑Tags) liegt durch­schnitt­lich bei ca. 3 bis 4 Wochen. Die Zeit zwi­schen Beginn der Ein­ge­wöh­nung und Rück­kehr in den Beruf sollte daher nicht zu knapp bemes­sen sein, denn auch die Eltern sind im Ein­ge­wöh­nungs­pro­zess inte­griert. Die Ein­ge­wöh­nung in den Nach­mit­tag erfolgt im Anschluss oder nach Abspra­che. Hier wird mit einer Ein­ge­wöh­nungs­zeit von min­des­tens einer Woche gerech­net. Im Fall von Krank­heit,
Feh­len oder nicht akzep­tie­ren der ers­ten Tren­nung ver­län­gert sich die Ein­ge­wöh­nungs­zeit. Wich­tig ist, dass der Ver­trags­be­ginn nicht auto­ma­tisch der erste Ein­ge­wöh­nungs­tag ist. Das Start­da­tum der Ein­ge­wöh­nung wird Ihnen sepa­rat mit­ge­teilt.

„Ohne Eltern geht es nicht.“ (Hans-Joa­chim Lae­wen)

Die Ein­ge­wöh­nung ist eine große Her­aus­for­de­rung für jedes Kind. Fremde Erwach­sene und Kin­der, unbe­kannte Räume, ver­än­der­ter Tages­ab­lauf und eine mehr­stün­dige Tren­nung von den Eltern bedeu­ten Stress. Zwar sind auch sehr kleine Kin­der in der Lage diese Situa­tion zu bewäl­ti­gen, doch sind sie dabei ohne Unter­stüt­zung ihrer Eltern über­for­dert.

Wie kön­nen Eltern die Ein­ge­wöh­nung ihres Kin­des unter­stüt­zen?

Diese Unter­stüt­zung erfolgt indem Mut­ter oder Vater das Kind die ers­ten Tage in die Gruppe beglei­tet. Dabei geht es nicht um die aktive Gestal­tung der Zeit, die Anwe­sen­heit im Raum genügt. Dadurch wird dem Kind ein „siche­rer Hafen“ (eine Rück­zugs­mög­lich­keit) gebo­ten. Unter die­sen Umstän­den kann sich ein Kind leich­ter mit der neuen Umge­bung ver­traut machen und los­lö­sen.

 

Ich bin neu hier – die Eingewöhnungsphasen in der Krippe

Ablauf der Ein­ge­wöh­nung in Anleh­nung an das Ber­li­ner Ein­ge­wöh­nungs­mo­dell:

  1. Die drei­tä­gige Grund­phase:
    • Ein Eltern­teil beglei­tet das Kind zum Schnup­pern
    • Vor­sich­ti­ger Kon­takt­auf­bau zwi­schen Erzieher*in und Kind
    • In der Grund­phase fin­det kein Tren­nungs­ver­such statt!
  2. Der erste Tren­nungs­ver­such:
    • Am Ende des vier­ten Tages wird ein ers­ter Tren­nungs­ver­such unter­nom­men.
    • Durch Beob­ach­tung des Kin­des wäh­rend der Grund‑, Tren­nungs- und Wie­der­kehr­phase wird her­aus­ge­fun­den, in wel­chem Maß das Kind die Anwe­sen­heit des ein­ge­wöh­nen­den Eltern­teils braucht.
    • Der/Die Erzieher*in bespricht mit dem Eltern­teil das Vor­ge­hen der nächs­ten Tage. Dabei wird der zeit­li­che Rah­men neu defi­niert.
    • Akzep­tiert das Kind die Tren­nung vom Eltern­teil noch nicht, wird eine län­gere Ein­ge­wöh­nungs­zeit benö­tigt und ein erneu­ter Tren­nungs­ver­such fin­det erst wie­der in der zwei­ten Woche statt.
  3. Die Sta­bi­li­sie­rungs­phase:
    • Ent­wick­lung eines kur­zen Abschied-Ritu­als
    • Unter Beob­ach­tung des Kin­des wird der Zeit­raum zwi­schen Tren­nung und Wie­der­kehr täg­lich indi­vi­du­ell nach Abspra­che ver­grö­ßert. (Die Eltern hal­ten sich in der Nähe auf.)
  4. Die Schluss­phase:
    • Die Ein­ge­wöh­nung ist prin­zi­pi­ell abge­schlos­sen und der/die Erzieher*in wird vom Kind als „siche­rer Hafen“ akzep­tiert.

Zum Abschluss der Ein­ge­wöh­nungs­phase, die je nach Kind unter­schied­lich andau­ern kann, fin­det ein gemein­sa­mes Gespräch zwi­schen den Eltern und der Erzieher*in statt. Dabei wer­den noch anste­hende Fra­gen geklärt und Impulse zur Wei­ter­ent­wick­lung des Kin­des bespro­chen.