Rücken der Trainerin vor inklusiver Sportgruppe

Inklusionslotsen

Unsere Vor­bil­der für gelun­gene Inklu­sion

Interviews mit unseren Inklusionslotsen

Bitte stelle dich kurz vor (Name, Alter, Beruf, Wohn­ort…) 

Flora Kliem, 26 Jahre alt, Stu­den­tin (Grund­schul­lehr­amt), Wohn­ort Göt­tin­gen 

 

Was möch­test du uns zu dei­ner Per­son noch gerne mit­tei­len?  

Ich habe eine Super­kraft: mit Pro­these lau­fen. In mei­nem ers­ten Ter­min zur Anpas­sung der Pro­these konnte ich mit die­ser sofort los­lau­fen. 😉 

Ich ver­quat­sche mich oft und rede gene­rell sehr viel. Ich bin begeis­te­rungs­fä­hig und freue mich auch über kleine Dinge. Meine Mit­men­schen wür­den sagen ich bin sehr emo­tio­nal.  

 

Wie bist du zum Sport gekommen/warum machst du Sport? Warum hast du mit dem Sport ange­fan­gen?  

Das erste Mal bin ich mit dem Bogen­sport in der Reha in Kon­takt gekom­men. Das war etwa ein Jahr nach mei­nem Unfall. Das Bogen­schie­ßen hat mir auf Anhieb Spaß gemacht und war nicht nur Inhalt zum Mus­kel­auf­bau der Reha für mich. Mit mei­nem Umzug nach Göt­tin­gen stand dann für mich auf der Suche nach einem neuen Hobby schnell fest, dass es Bogen­schie­ßen sein muss. Ich habe beim ASC ange­fragt bin nun begeis­tert dabei. 

 

Seit wann/welchen Sport machst du beim ASC? 

Ich habe 2017 mit dem Bogensport/Bogenschießen ange­fan­gen.  

 

Was ist das Beson­dere an dei­nem Sport?  

Das Beson­dere am Bogen­schie­ßen ist die Kom­bi­na­tion aus Kon­zen­tra­tion, Kraft und Prä­zi­sion für mich. Ins­ge­samt sind die Bewe­gungs­ab­läufe sehr kom­plex.  

 

Was macht den Sport für dich „inklu­siv“? 

Ganz toll an mei­nem Sport ist, dass alle Alters­grup­pen zusam­men trai­nie­ren. Grund­sätz­lich wird nicht nach Leis­tung, Alter oder Geschlecht dif­fe­ren­ziert – jeder Mensch kann dabei sein. Bogen­sport ist nicht an ein Alter gebun­den und man kann auch im hohen Alter noch mit dem Sport begin­nen. Oft trai­nie­ren Parasportler*innen in geson­der­ten Grup­pen oder sie trai­nie­ren für sich. Beim ASC sind wir im Bogen­sport eine große Gemein­schaft. Die Viel­falt ist Trumpf.  

 

Was hast du bereits erreicht/sind deine Ziele?  

Ich habe in sehr kur­zer Zeit bereits sehr viel erreicht und viele Titel geholt.  

Für mich per­sön­lich ist mein größ­ter Erfolg für Deutsch­land inter­na­tio­nal star­ten zu dür­fen. Bei einem die­ser inter­na­tio­na­len Wett­kämpfe habe ich die Norm für die Para­lym­pi­schen Spiele 2024 in Paris erreicht. Mein Ziel nächs­tes gro­ßes Ziel ist somit die Teil­nahme an den Para­lym­pics 2024. Ich glaube fest daran, dass ich teil­neh­men kann und bereite mich schon inten­siv vor.  Fun­fact: ich meide sogar schon gefähr­li­che Sachen, um mich bloß nicht zu ver­let­zen und kein Risiko ein­zu­ge­hen. 😉  

Ob ich wirk­lich nomi­niert werde, steht noch nicht fest – drückt mir die Dau­men!  (Datum des Inter­views) 

 

Was sind deine Wün­sche für die Zukunft? 

Meine Wün­sche für die Zukunft sind, dass ich es wei­ter­hin schaffe mei­nen Beruf und mei­nen Sport zu ver­ei­nen und wei­ter­hin so coole Leute in mei­nem Umfeld habe, die mich unter­stüt­zen und in schwie­ri­gen Situa­tio­nen wie­der auf­bauen.  

 

Dein Tipp für andere Men­schen: 

Nie­mals auf­ge­ben! Es klingt banal, hat mich aber durch viele schwere Situa­tio­nen in mei­nem Leben gebracht. Es geht immer wei­ter, viel­leicht nicht so wie gewohnt, aber es kommt immer wie­der etwas Groß­ar­ti­ges und Posi­ti­ves, für das es sich lohnt zu kämp­fen. Das gilt für jeden Men­schen.  

 

Eine Person mit einer Beinprothese steht auf einem sonnigen Bogenschießplatz, spannt einen Bogen und zielt auf ein Ziel. Sie trägt eine rote Mütze, ein blaues Hemd und schwarze Shorts. Im Hintergrund ist üppiges Grün zu sehen.
Person im Rollstuhl übt Bogenschießen in einer Indoor-Sportanlage und zielt mit einem Bogen auf ein Ziel.

Bitte stelle dich kurz vor (Name, Alter, Beruf, Wohn­ort…) 

Hallo, mein Name ist Jona ich bin 18 Jahre alt und Schü­ler des Hain­berg Gym­na­si­ums, Göt­tin­gen

 

Was möch­test du uns zu dei­ner Per­son noch gerne mit­tei­len?  

Ich rede und phi­lo­so­phiere neben dem Trai­ning sehr gerne mit mei­nem Trai­ner und fühle mich trotz mei­ner Ata­xie sehr gut auf­ge­ho­ben.

  

Wie bist du zum Sport gekommen/warum machst du Sport? Warum hast du mit dem Sport ange­fan­gen?  

Ich habe zufäl­lig vom „Inklu­si­ons­sport“ beim ASC Göt­tin­gen erfah­ren. In mei­ner Schule gab es einen Aus­hang des ASC. Ich war auf der Suchen nach einer Beschäf­ti­gung, die nicht nur The­ra­pie für mich ist, bei der ich eine eigene freie Wahl tref­fen kann.  

Frü­her habe ich mal Fuß­ball gespielt. Nun hatte ich keine kon­krete Vor­stel­lung wel­chen Sport ich machen möchte und durch meine Behin­de­rung nun aus­üben kann. Die Sport­ar­ten sind sehr ver­schie­den inklu­siv und irgend­wie kann man immer alles anpas­sen. Wenn die Men­schen stim­men, kann man jeden Sport mit­ma­chen.  

Ich habe dann beim Inklu­si­ons­team ange­ru­fen und Janina hat mich zum Bogen­sport­trai­ning geschickt.  

 

Seit wann/welchen Sport machst du beim ASC? 

Bogen­sport, seit 2023  

 

Was ist das Beson­dere an dei­nem Sport?  

Für mich ist es sehr beson­ders, dass ich sehr gut aus dem Roll­stuhl her­aus am Bogen­sport teil­neh­men konnte und jetzt sogar ohne Geh­hilfe schie­ßen kann.  

Ich habe mit Ein­zel­trai­ning bei Hart­mut begon­nen und habe jetzt ganz viel Unter­stüt­zung von den ande­ren Sport­lern. Jeder hilft mal mit.  

Anfangs sind mir durch meine Ata­xie viele Pfeile her­un­ter­ge­fal­len und es war für die „Bogen­sport­fa­mi­lie“ selbst­ver­ständ­lich zu hel­fen. Beim ASC-Bogen­sport wurde ich sofort auf­ge­nom­men und inklu­diert.  

 

Was macht den Sport für dich „inklu­siv“? 

Sport ist für mich inklu­siv, wenn jeder mit­ma­chen kann. Für jeden Men­schen kann eine schnelle Wei­ter­ent­wick­lung ermög­licht wer­den.

 

Was hast du bereits erreicht/sind deine Ziele?  

Für mich ist es groß­ar­tig, dass ich in der Zwi­schen­zeit noch bes­ser lau­fen kann. Im Bogen­sport habe ich rie­sige Fort­schritte gemacht. 

 

Was sind deine Wün­sche für die Zukunft? 

Für die Drau­ßen-Sai­son habe ich mir vor­ge­nom­men auf 18-Meter zu schie­ßen und auch mal an einem Wett­kampf teil­zu­neh­men.  

Für mich ist schon ganz viel mög­lich – mein gro­ßes Ziel ist es aber bald auf 70 Meter zu schie­ßen. 

 

Dein Tipp für andere Men­schen?  

Ein­fach kämp­fen! Hätte ich nicht so gekämpft, wäre ich nicht hier auf dem Bogen­platz, könnte nicht mit dir reden… 

Für mich ist es super, dass der ASC den Bogen­sport als Fach­be­reich und viele Chan­cen hat.  

Jeder sollte den Blick nach vorne rich­ten auch an schlech­ten Tagen. Wenn man kämpft und den Kopf nicht in den Sand steckt kann man sehr viel errei­chen.  

Mei­ner Erfah­rung nach ist es für unbe­tei­ligte Per­so­nen oft schwie­rig ein­zu­schät­zen, was Men­schen mit Behin­de­rung lei­ten kön­nen.  

Beim ASC durfte ich eigene Ent­schei­dun­gen tref­fen und selbst ein­schät­zen, was ich kann und was nicht.

Wenn Ihr Fragen habt, meldet Euch gern.